Geschichte Südtirols

  
Historisches Tirol[1]: Nord- und Osttirol (Österreich); Südtirol und Welschtirol (Italien)

Die vom übrigen Tirol getrennte Geschichte Südtirols beginnt im November 1918 mit der Besetzung des Landes durch italienische Truppen. Auf Grund des von Österreich-Ungarn am 3. November 1918 mit Italien geschlossenen Waffenstillstandsabkommens und dem Vertrag von Saint-Germain zwischen den Siegermächten des Ersten Weltkrieges und der neu geschaffenen Republik Österreich fiel Südtirol an das Königreich Italien und wurde zu dessen nördlichster Provinz.

Bei Texten über Südtirol ist der historische Zusammenhang zu beachten: Bis 1918 und darüber hinaus bezeichnete Südtirol oftmals sämtliche Landesteile Tirols südlich des Brenners, insbesondere auch das heutige Trentino.

 

 

Vorgeschichte

 

Im Mittelalter, schon seit etwa dem 8. Jahrhundert, gehörte das von Bajuwaren, Langobarden und Rätoromanen besiedelte Tirol bis an die Poebene heran zum Herzogtum Bayern. Von den Grafen von Tirol, von der Bozner-Meraner Gegend ausgehend geeint, fiel es auf Grund eines Erbvertrages 1363 von den Görzern an das Haus Habsburg, und wurde Habsburgisches Erbland.

 

Der Raum von der Bodenseegegend bis an Gardasee und Tauern war als Gefürstete Grafschaft Tirol im bis 1806 bestehenden Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation integriert, und ab dem 14/15. Jahrhundert als Oberösterreich, dann als Tirol mit den Vorlanden bzw. Tirol mit Vorarlberg Territorium und zunehmend Landesteil der Habsburgermonarchie, die sich ja aus dem Römisch-deutschen Reich hinaus auch nach Osten und Südosten erstreckte.

 

1804 bis 1867 war Tirol Teil des Kaisertums Österreich, mit einer Unterbrechung in den napoleonischen Koalitionskriegen, von 1805 bis 1814, als das Land zum neuen Königreich Bayern, ab 1810 zu kleineren Teilen auch zu den napoleonischen Satellitenstaaten Königreich Italien und den Illyrischen Provinzen gehörte. 1867–1918, als Kronland in den im Reichsrat vertretenen Königreichen und Ländern (Cisleithanien), war es Teil der Österreichisch-Ungarischen Monarchie.

 

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs war das Königreich Italien Mitglied im Dreibund und so Verbündeter des Deutschen Reiches und von Österreich-Ungarn. Italien hatte aber - wie einige andere Mächte auch - expansionistische Kriegsziele (siehe auch Irredentismus). Nach Zustimmung des Russischen Reiches zum italienischen Wunsch, auch slawisch besiedelte Gebiete zu annektieren, um die Adria zum mare nostro („unser Meer“) zu machen, schlossen die Alliierten und Italien am 26. April 1915 den Geheimvertrag von London; bald darauf griff Italien Österreich-Ungarn an.

 

Italien führte 1915–1918 einen aufwändigen und blutigen Gebirgskrieg. Unter anderem verlor es zwölf Isonzoschlachten. Erst die Schlacht von Vittorio Veneto (oder “Dritte Piaveschlacht”) – vom 24. Oktober 1918 bis zum 3. bzw. 4. November 1918 in Nordostitalien – wendete das Kriegsglück, führte zum Waffenstillstand von Villa Giusti bei Padua und zur Niederlage Österreich-Ungarns.

 

 

Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_S%C3%BCdtirols