1500, mit dem Stammland der Görzer, fielen auch Lienz und das Pustertal an Habsburg und wurden mit Tirol vereinigt (strategische Landbrücke von Wien nach Mailand). Nachdem mit dem Verzicht Herzog Siegmunds 1490 das Land wieder an die Hauptlinie zurückgefallen war, wurde Innsbruck Residenz des römisch-deutschen Königs und späteren Kaisers Maximilian I. Mit dem Gewinn der Herrschaften Kufstein, Kitzbühel und Rattenberg von Bayern wurde das Gebiet abgerundet.
Die Reformation fand auch in Tirol ursprünglich zahlreiche Anhänger. Unter ihnen waren auch viele radikal-reformatorische Täufer wie der aus dem Pustertal stammende Jakob Hutter, der 1528 die Bewegung der Hutterer gründete. Wegen starker Verfolgung waren sie zur Auswanderung zunächst nach Mähren und später Nordamerika gezwungen, wo heute ihre Nachkommen noch immer einen tirolerischen Dialekt pflegen.
Im Jahre 1525 geriet Tirol in den Sog der deutschen Bauernkriege. Der Aufstand in Tirol wurde von Michael Gaismair angeführt, allerdings nach zwei Monaten niedergeschlagen.
Danach rief Kaiser Ferdinand I. die Jesuiten ins Land, um im Zuge der Gegenreformation unter der Führung von Petrus Canisius eine Lateinschule zu errichten. Somit wurde 1562 das heutige Akademische Gymnasium gegründet, das das älteste Gymnasium Westösterreichs ist und aus dem 1669 die Universität Innsbruck hervorging.
In der Tiroler Landesordnung von 1532 wurde das Freistiftrecht verboten und generell Erbleihe eingeführt.
1564 wurde Tirol mit Vorderösterreich an Ferdinand II., einem Sohn Ferdinands I. übergeben, der aber aufgrund seiner morganatischen Ehe mit Philippine Welser keine erbberechtigten Nachkommen hatte. Nach seinem Tod herrschten mehrere Statthalter aus habsburgischem Hause, von denen einer, Leopold V. von Habsburg, sich erneut zum Landesherren aufschwingen konnte. Diese Nebenlinie starb aber mit seinem jüngeren Sohn Sigismund Franz schon wieder aus.
Nachdem Tirol Anfang 1349 vom europaweit grassierenden „Schwarzen Tod“ erfasst worden war, kam es beim Ausgleich des Bevölkerungsverlustes zu einer regen Zuwanderung aus dem heutigen Slowenien. Erneut wütete die Pest im Jahre 1512 und forderte allein in der Stadt Innsbruck 700 Opfer, auch die Umgebung von Innsbruck war betroffen. Die letzte Pestepidemie traf Tirol in den Jahren 1611 bis 1612.[5]
Im späten 16. und in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts kam es zu den letzten Änderungen der Bevölkerungsstruktur bis 1919, die vor allem durch die Gegenreformation verursacht wurden. In dieser Zeit verstärkte sich der italienische Einfluss im Trentino, was zum einen durch die Besetzung der Pfarreien mit italienischen Priestern und zum anderen durch die Zuwanderungen aus der Poebene verursacht wurde. Durch diese Entwicklung entstand die noch heute bestehende deutsch/italienische Sprachgrenze, südlich derer nur die deutschen Sprachinseln der Zimbern blieben. In der Region rund um den Reschenpass wurde die rätoromanische Sprache endgültig verdrängt, was durch die Feindschaft gegen die meist protestantischen Räter im Unterengadin begünstigt wurde.
Im Gegensatz zu anderen Gebieten des Römisch-Deutschen Reiches blieb Tirol vom Dreißigjährigen Krieg fast vollständig verschont; nur in den Gemeinden Leutasch und Seefeld kam es zu größeren Plünderungen.
1703 stießen im Spanischen Erbfolgekrieg die Bayern nach Tirol vor, erlitten aber an der Pontlatzer Brücke bei Landeck eine Niederlage und wurden aus dem Land getrieben.
1796/97 griffen die Franzosen zum ersten Mal Tirol an und besetzten einige Ortschaften, wurden jedoch von den Tiroler Schützen vertrieben.
Mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurden die Bistümer Brixen und Trient, die ohnehin unter Tiroler Oberhoheit gestanden hatten, offiziell dem Land angegliedert. Nach der Niederlage gegen Napoléon Bonaparte wurde Tirol im Frieden von Pressburg vom 26. Dezember 1805 an das Kurfürstentum Bayern abgetreten.
aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Tirol